Das Netzwerk ist Teil des Projektes "100 Energieeffizienz-Kommunen in Rheinland-Pfalz" der Energieagentur Rheinland-Pfalz. Organisiert werden die Netzwerktreffen in Rheinhessen-Nahe von Anne Schuster aus dem Regionalbüro der Energieagentur.
Vertreterinnen und Vertreter aus zehn Kommunen aus den Landkreisen Alzey-Worms, Bad Kreuznach und Mainz-Bingen befassten sich beim Treffen intensiv mit den Themen Verbrauchsdatenerfassung, energiepolitisches Leitbild und Organisationsstrukturen.
Erfahrungsaustausch zwischen den Kommunen
Marcus Lendlein, der die gastgebende Verbandsgemeinde Rüdesheim im Netzwerk vertritt, begrüßte die Teilnehmer im "Allerheiligsten", dem geräumigen Ratssaal. Immerhin 30 Ortsgemeinden gehören zur VG Rüdesheim, die damit eine spezielle Verwaltungsstruktur aufweist. Generell ist die Region Rheinhessen-Nahe sehr heterogen und so sind auch die Herausforderungen in den Kommunen im Hinblick auf ein Energiemanagement äußerst unterschiedlich. Der Erfahrungsaustausch mit den anderen teilnehmenden Kommunen, aber auch mit der Energieagentur, nimmt daher in den Netzwerktreffen einen großen Stellenwert ein.
Schwerpunkt Verbrauchsdatenerfassung
Nach den Berichten aus den Gemeinden stellte Mareen Kilduff, Leiterin des Projekts "100 Energieffizienz-Kommunen" ein Software-Tool der dena (Deutschen Energieagentur) im Detail vor. Mit diesem Tool können Kommunen die Energieverbräuche in ihren Liegenschaften erfassen und sich einen Überblick über energiebedingte Kosten und CO2-Emissionen verschaffen - eine wichtige Grundlage für die Einführung eines Energiemanagements. Die Anwesenden hatten anschließend Gelegenheit, sich mit dem Tool vor Ort vertraut zu machen. Bis zum nächsten Treffen im Oktober sollen die ersten Liegenschaften in der Software eingepflegt werden.
Rückendeckung durch Beschluss eines Leitbilds
Abgerundet wurde die Runde durch Rücksprachen zu energiepolitischen Leitbildern und Organisationsstrukturen. Sollten sich die Kommunen sehr konkrete, mit Zahlen unterlegte Ziele im Bereich Energieeffizienz bzw. Klimaschutz stecken? Oder ist es besser, nur einen groben Rahmen festzustecken? Sollte das Leitbild am Anfang eines Prozesses für mehr Energieeffizienz stehen oder ergibt es sich aus einer ersten Analyse zum Status quo anhand der Verbrauchsdaten? Die Beantwortung der Frage fällt je nach Kommune unterschiedlich aus. Generell jedoch ist die Erstellung und politische Beschlussfassung zu einem Leitbild ein wichtiger Meilenstein für Kommunen, der Tätigkeiten des Energiemanagements von offizieller Seite stützt. Auch die Schaffung einer festen, im Personalplan verankerten Position für Energiemanagement und/oder Klimaschutz ist essentiell. Denn alle Teilnehmer waren sich einig, dass das Thema zu wichtig und zu arbeitsintensiv ist, um es "nebenher" im Alltag einer Bau-, Umwelt- oder Gebäudeabteilung zu bearbeiten.
Quelle: https://www.energieagentur.rlp.de/ueberuns/regionalbueros/rheinhessen-nahe/details/meldungen/2-netzwerktreffen-energiecontrolling-und-management-in-rheinhessen-nahe/